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Grußwort

Poetry on the Road

Liebe Literaturfreundinnen, liebe Literaturfreunde!Liebe Literaturfreundinnen, liebe Literaturfreunde!

Es gibt einen guten Grund zum Feiern: Das Festival ›poetry on the road‹, Bremens lyrische Leistungsschau, erlebt seine 25. Ausgabe. Als Bürgermeister und Kultursenator gratuliere ich herzlich zu diesem bemerkenswerten Jubiläum! Im Jahr 2000 wurde dieses Fest des gesprochenen Wortes begründet. Dank Förderung, Mäzenatentum und geneigtem Publikum etablierte es sich nachhaltig. ›poetry on the road‹ steht für die Schönheit, Vielfalt und politische Bewegtheit zeitgenössischer Gedichte. Das Festival fügt sich programmatisch trefflich zu Bremens poetischen Ambitionen: zu den Chancen, die der UNESCO-Titel ›City of Literature‹ eröffnet, wie auch zum geplanten Stadtmusikanten- und Literaturhaus am Markt.

Vom 6. bis zum 9. Juni wird das hiesige Hochamt für Lyrik in diesem Jahr gefeiert. Die Neuauflage des von Radio Bremen und der Hochschule Bremen ausgerichteten Veranstaltungsreigens bietet arrivierten Autoren der Weltliteratur ebenso ein Forum wie verheißungsvollen Neuentdeckungen. 16 Autorinnen und Autoren sind diesmal angekündigt.

Unter den Gästen der Jubiläumsausgabe sind die Niederländerin Connie Palmen und ein Mann des Wortes, dessen lyrische Laufbahn in Bremen Fahrt aufnahm: Durs Grünbein, der 1992 den Bremer Literaturförderpreis erhielt, drei Jahre darauf den Georg-Büchner-Preis. Mit allen Kniffen der Verslehre vertraut sind auch die italienisch-deutsche Sängerin Etta Scollo und die deutsche Schriftstellerin Marica Bodrožić, die Wurzeln in Dalmatien hat. Sie wird ebenso neue Texte vortragen wie das seit 20 Jahren bestehende Literatur- und Musikkollektiv Fön, zu dem Tilman Rammstedt, Florian Werner, Michael Ebmeyer und Bruno Franceschini gehören.

Auf dem Jubiläumsprogramm stehen neben Poetry Slam, klassischen Lesungen und Veranstaltungen mit Vertretern weiterer UNESCO-Literaturstädte auch Schreibwerkstätten für Studierende und Schülerinnen. Erneut im Programm ist das fahrradfreundliche Format ›Poetry on the Bike‹. Und wiederum wächst dem Festival ein Kooperationspartner zu, der die Wirkungsästhetik von Gedichten in einem weiteren Medium erprobt: Das ZEBRA Poetry Film Festival zeigt Kurzfilme, die Verdichtung vorführen und Verskunst adaptieren.

Es ist dieser Formen- und Medienreichtum zeitgenössischer Poesie, der die Faszination von ›poetry on the road‹ seit den Anfängen ausmacht: Das Festival, weiland begründet von Regina Dyck (Hochschule Bremen) und Silke Behl (Radio Bremen), präsentiert Lyrik in Verbindung mit anderen Kunstformen – darunter Rap, Performance, Poetry Slam und visuelle Lautpoesie – und erzielt überraschende, oft überwältigende Ergebnisse. Dafür steht besonders ein Höhepunkt der Festspiele im Zeichen von Jambus und Trochäus: die bewährte Gala im Theater am Leibnizplatz, die für einen Lesemarathon globale Genregrößen versammelt.

Mehr als 850 lyrisch gestimmte Autorinnen und Autoren waren in den vergangenen 25 Jahren zu Gast bei ›poetry on the road‹, darunter Herta Müller und Wolf Biermann, Cees Nooteboom und Gioconda Belli. Sie sind wortgewandte Botschafter der frohen Kunde, dass an der Weser nicht nur die Stadtmusikanten, sondern auch Dichterstimmen mit einer enormen Publikumsresonanz rechnen können. So soll es sein, so darf es bleiben in unserer weltoffenen Stadt, die gleichsam ein Freihafen der Poesie ist.

Mein Dank gilt den Macherinnen und Machern, Unterstützerinnen und Unterstützern von ›poetry on the road‹ für ihr großes Engagement und ihre schier überbordende Ideenfülle. Dem Festival, das Bremen dauerhaft einen exponierten Platz auf der lyrischen Landkarte sichert, wünsche ich einen feinen Verlauf, dem Publikum poetische Preziosen.

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte,
Präsident des Senats und Senator für Kultur